Es gibt viele bedeutende Kirchenbauten. Aber die Thomaskirche zu Leipzig ist etwas Einzigartiges.
Seit mehr als 800 Jahren ist sie Heimat des Thomanerchores. Martin Luther predigte 1539 in der Thomaskirche, Felix Mendelssohn Bartholdy führte 1841 die von ihm wiederentdeckte Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach auf.
Die weitaus stärkste und bis heute spürbare Prägung erhielt die Thomaskirche jedoch durch Johann Sebastian Bach. Von 1723 bis zu seinem Tod 1750 war er Thomaskantor zu Leipzig. Eine Vielzahl von Kantaten, Oratorien und die großen Passionen erklangen zum ersten Mal in der Thomaskirche.
Carl Seffner schuf Anfang des 20. Jahrhunderts das Denkmal für Johann Sebastian Bach, das am Thomaskirchhof steht. Bach, der als berühmtester Thomaskantor gilt, wurde vom Bildhauer in zeitgemäßer Pose dargestellt.
Es finden sich originelle Details am Denkmal:
der offene Westenknopf als Lücke für die Notenrolle (wenn beide Hände zum Dirigieren gebraucht wurden) ebenso wie der aus der Rocktasche heraushängende Taschenbeutel als Zeichen ausbleibenden Reichtums.
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